ToSyMa

Hannover /Münster – Die Radiologie des Universitätsklinikums Münster (UKM) will Fortentwicklungen digitaler Techniken zur Früherkennung von Brustkrebs und ihre Auswirkung auf die Effizienz im Mammographie-Screening erforschen. Daran beteiligt ist auch die Screening-Einheit in Hannover.

In der sogenannten ToSyMa-Studie wird geprüft, ob die technischen Weiterentwicklungen der digitalen Mammographie zum Schichtbildverfahren (digitale Brust-Tomosynthese) den derzeitigen Standard der zweidimensionalen mammographischen Brustuntersuchung im Screening positiv voranbringt. Diese von einem interdisziplinären Team der Universität Münster entwickelte diagnostische Studie von hoher wissenschaftlicher  Güte wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Geplant ist, 80.000 anspruchsberechtige Frauen zwischen 50 und 69 Jahre, die sich für eine Teilnahme am Screening entschieden haben, für die Datenerhebung der Studie zu gewinnen. Dies trifft auch auf Frauen zu, die von der Screening Einheit in Hannover betreut werden und jetzt wegen der ToSyMa-Studie angeschrieben worden sind.

 

Sie werden zufällig mit einer Chance von 50:50 entweder der Gruppe mit Standard-Mammographie oder der Gruppe mit Tomosynthese und daraus errechneter, synthetischer Mammographie zugewiesen. In beiden Gruppen werden die Entdeckungsraten von Brustkrebs sowie die Häufigkeiten der Abklärungsdiagnostik miteinander verglichen. Die Zuweisung erfolgt über ein Computerprogramm und kann durch niemanden beeinflusst werden (randomisierte, klinische Studie).

Die Untersuchungen sollen über einen Zeitraum von zwölf Monaten an Screening-Einheiten in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen erstellt werden. Frauen erhalten mit ihrer regulären schriftlichen Einladung zum Screening nach dem Zufallsprinzip das Angebot, an der Studie teilzunehmen. Mehr als 200.000 Einladungen werden dazu in beiden Bundesländern verschickt.

Die Weiterentwicklung der digitalen Mammographie zur Brust-Tomosynthese bietet eine Technologie, die durch die Berechnung dreidimensionaler Datensätze potentielle Gewebeüberlagerungen in der Brust reduziert und daher diagnostische Vorteile bieten kann. Erste Ergebnisse werden Ende 2020 erwartet, abschließende Studienergebnisse im Jahr 2023.

 

70.000 Frauen erkranken jährlich neu an Brustkrebs

Jährlich erkranken mehr als 70.000 Frauen in Deutschland neu an Brustkrebs. 17.500 Frauen sterben jedes Jahr an dieser Erkrankung. In Deutschland wurde deshalb flächendeckend das qualitätsgesicherte Mammographie-Screening-Programm eingeführt, um die Sterblichkeit an Brustkrebs zu reduzieren.

Alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren werden alle zwei Jahre zur Röntgenuntersuchung eingeladen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten des Früherkennungsprogramms als Regelleistung. Seit der Implementierung ist eine Abnahme fortgeschrittener Brustkrebsstadien nach wiederholter Screening-Teilnahme zu verzeichnen.

16.10.2018

 

Kontakt:

Mammographie-Screening-Hannover

Frau Regine Rathmann (PVÄ)

Dr. Guido Augustinus Süttmann (PVA)

Schwarzer Bär 8

30449 Hannover

Tel.: 0511-388 99 70

E-Mail: screening@radiologie-schwarzer-baer.de

 

Herr Ludger Baumeister

Pressebeauftragter des Referenzzentrum Mammographie

Am Universitätsklinikum Münster

Ludger.Baumeister@t-online.de

+49 171 7707906

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